Polizei schnappt Graffiti-Sprayer

Veröffentlicht in: 2017, Michelbach | 0

Fahndung Welche Bedeutung die Schmierereien von Michelbach haben

Michelbach. Schneller Fahndungserfolg für die Polizei in Altenkirchen. Nach Informationen unserer Zeitung sind die Graffiti-Sprayer, die in der Nacht von Freitag, 28. Juli, auf Samstag, 29. Juli, in Michelbach und Altenkirchen mindestens 22 Objekte beschmiert haben, ermittelt worden. Es soll sich um drei Jugendliche im Alter zwischen 14 und 16 Jahren aus der VG Altenkirchen handeln. Weitere Details wollte die Polizei gestern aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht bekannt geben.

„Wir sind sehr erleichtert“, kommentierte Michelbachs Ortsbürgermeister Hans Kwiotek die Nachricht. „Ich bin froh, dass das so schnell geklappt hat, auch wenn da wohl auch der Zufall mitgeholfen hat“, sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung. Michelbach war vor gut einer Woche der Hauptpunkt der nächtlichen Aktivitäten. Unter anderem wurden neben Mauern und Fassaden auch die beiden Wartehallen und Schilder am Spielplatz besprüht. Unter anderem tauchte immer wieder die Zahlenkombinationen 187 und 576 auf. Mit der Zahl 187 stellt die Szene den Bezug zur Nummer des Mordparagrafen des kalifornischen Strafgesetzbuches her. Auch in dem Rapsong „Deep Cover“ von Dr. Dre featuring Snoop Dogg taucht die Zahl 187 sehr prominent auf. Die 576 könnte dagegen einen regionalen Bezug haben: die Altenkirchener Postleitzahl beginnt mit diesen drei Ziffern.

Was die Beseitigung der Schmierereien letztlich kosten wird, ist immer noch nicht ermittelt. „Wir arbeiten derzeit an einer Ermittlung des Betrags“, berichtet Kwiotek. Vor allem den verwendeten Autolack von dem hölzernen Wartehäuschen zu entfernen könnte demnach eine kostspielige Angelegenheit werden. Der Ortsbürgermeister rechnet damit, dass die Gemeinde in den nächsten Tagen Klarheit über die Summe haben wird. Am Dienstag, 5. September, will der Rat in einer Sitzung das weitere Vorgehen beraten.

Welches Strafmaß die Jugendlichen erwartet, lässt sich derzeit auch noch nicht sagen. Kwiotek ist da in seiner Beurteilung abwägend. Einerseits plädiert er schon dafür, dass eine solche Tat auch entsprechend sanktioniert wird. Andererseits hält er es aber nicht für angebracht, „den jungen Leuten die Zukunft zu verbauen“.

Markus Kratzer

RZ Kreis Altenkirchen vom Dienstag, 8. August 2017