In vorgeschichtlicher Zeit lag auf dem Herzberg genannten Bergsporn oberhalb von Widderstein die Wallanlage Herzburg. Bodendenkmäler und Flurnamen geben Hinweise auf eine frühere Besiedlung. Diese Bergkuppe wird umflossen von der Wied und liegt strategisch günstig zwischen der alten „Köln-Frankfurter-Straße“ (heute Bundesstraße 8) und der alten Köln-Leipziger-Straße (heute Bundesstraße 414).

Das Haus Widderstein wurde 1346 erstmals urkundlich erwähnt. Damals hieß die Siedlung „Leckerrode“. In der Urkunde wird dem Ritter Albrecht von Wiederbach, später Widderstein, das Gut Leckerrode unterhalb von Ingelbach von dem Grafen Johann von Sayn als Lehen zugesprochen. Urkundliche Erwähnungen von Michelbach finden sich in dem Mirakelbuch von Hilgenroth von 1428 und 1432, in dem Bürger von „Mychelenbach“ bzw. „Mychelbach“ Erwähnung finden.

Die älteste Urkunde, die sich auf Einwohner aus Michelbach bezieht, stammt aus dem Jahre 1464 und betrifft den Austausch von Leibeigenen. Um 1520 besaß das Cassius-Stift in Bonn Grundrechte, die es 1573 an den Grafen Heinrich von Sayn verkaufte. Aus dem Jahr 1577 ist erstmals in Michelbach eine Mühle nachgewiesen.

1820 hatte Michelbach 22 Feuerstellen und 126 Einwohner, davon 22 Schulkinder; Widderstein hatte 5 Feuerstellen und 27 Seelen, aber keine Schulkinder. Seit dem Jahr 1843 hatte Michelbach schließlich eine eigene Schule Die beiden früher selbständigen Gemeinden Michelbach und Widderstein schlossen sich 1848 zu einer Schulgemeinde zusammen und 1938 zur Gemeinde Michelbach.
Durch die Nähe zur Kreisstadt Altenkirchen stieg in den Jahren zwischen 1939 und 1961 die Einwohnerzahl des Ortes um 39,5 %.

Die Anfang der 1980er Jahre durchgeführte Dorferneuerung veränderte den Charakter des Dorfes erheblich; dies war vor allem durch die Verlegung des oberen Abschnitts der Mittelstraße in Richtung Widderstein der Fall. Während die schmale Dorfstraße sich zuvor die Anhöhe hinauf schlängelte, ist dieser Abschnitt heute begradigt. Dazu wurden mehrere landwirtschaftliche Gebäude abgerissen. Heute befindet sich dort der große Spielplatz des Dorfes.
Eine Erweiterung der Einwohnerzahl erfuhr Michelbach in den 1970/1980er Jahren durch die Straßen „Im Schleedörn“/„Südweg“, „Im Beulsgarten“ und in den 2000er Jahren durch das Neubaugebiet „Oberer Dorfgarten“.


Unser Wappen

Eine weitere Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Altenkirchen hat die Genehmigung zur Führung eines Wappens bekommen. In einer Feierstunde überreichte Landrat Dr. Alfred Beth die entsprechende Genehmigungsurkunde.

Zur Verleihung der Genehmigungsurkunde zum Führen eines Wappens durch die Ortsgemeinde Michelbach waren neben vielen Bürgern und Ratsmitgliedern auch Landrat Dr. Alfred Beth, Verbandsgemeindebürgermeister Heijo Höfer, Dieter Sommerfeld, Leiter des Kreisarchivs sowie Alt-Ortsbürgermeister Helmut Sander erschienen.

Landrat Dr. Alfred Beth nannte zur Urkundenübergabe einen Satz von Freiherr von Stein: „Das Gegenwärtige aus dem Vergangenen zu entwickeln, um ihm eine Dauer für die Zukunft zu sichern“. Bei der Michelbacher Wappengestaltung sei es darum gegangen, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im neuen Wappen zu berücksichtigen. Dieses sei hervorragend gelungen. Ein Wappen sei ein Zeichen und Symbol, dass sich eine Gemeinde zu ihrer Geschichte und ihren Wurzeln bekenne. Der Mensch lebe in einer Zeit, in der Traditionelles mehr und mehr aufweiche, ein fortschreitender Werteverfall zu verzeichnen ist. Daher sei es umso wichtiger, optische Signale zu schaffen, mit denen sich die Menschen identifizieren können.

Bürgermeister Höfer übergab im Anschluss dem damaligen Ortsoberhaupt Kwiotek das neue Dienstsiegel. Kwiotek seinerseits überreichte Landrat und Bürgermeister als Erinnerung an diesen Tag die neu geschaffene Wappenmedaille der Ortsgemeinde Michelbach in Gold. Die Ortsgemeinde habe für besondere Anlässe das Wappen auf eine Schiefertafel aufbringen lassen.

Kwiotek sah es als Selbstverständlichkeit an, seinem Vorgänger das Wappen auf Schiefer zu überreichen